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Stimmungswandel

Umfrage: Die Arbeitslosigkeit wird zum beherrschenden Thema

Donnerstag 21. Dezember 2006, von Mandelkow

Stimmungswandel

Das Thema Arbeitslosigkeit nimmt in Deutschland einen immer höheren Stellenwert ein. Nach einer Umfrage des ZDF-„Politbarometers“ / Forschungsgruppe Wahlen halten derzeit 84 Prozent der Bevölkerung die Lage auf dem Arbeitsmarkt für das wichtigste Problem in Deutschland. Auf die Frage, wer die Schuld an der Jobmisere trage, antworten 33 Prozent: „In erster Linie die Bundesregierung.“ 30 Prozent sehen die Verantwortung hauptsächlich bei den Unternehmen, 28 Prozent verweisen auf die wirtschaftliche Lage auf dem Weltmarkt. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze versprechen sich dabei nur zwölf Prozent von der SPD, 31 Prozent vertrauen hier eher auf die CDU/CSU. 38 Prozent der Bevölkerung halten allerdings keine Partei für kompetent, das Problem der Rekordarbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap (siehe Grafik). Hier hatten die Demoskopen schon in den vergangenen Tagen die Befürchtung der Deutschen registriert, daß die inzwischen auf mehr als fünf Millionen gestiegene Zahl offiziell gemeldeter Arbeitsloser noch nicht den Höhepunkt der Arbeitsmarktkrise darstellt. Davon gehen rund drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) aus, lediglich 27 Prozent rechnen mit einem Absinken der Zahl in den kommenden Monaten. Umstritten bleibt auch bei Infratest Dimap, wer für die aktuellen Arbeitsmarktdaten die Verantwortung trägt: Fast jeder zweite (48 Prozent) Deutsche weist in erster Linie der Bundesregierung die Schuld zu. Allerdings fallen gleichzeitig die Erwartungen an die Berliner Reformpolitik nüchtern aus - 66 Prozent der Befragten bezweifeln, daß die Reformen der Bundesregierung langfristig eine dauerhafte Verbesserung der Arbeitsmarktsituation bewirken können. Vor allem die Arbeitslosen setzen nur wenig Hoffnung in die Arbeitsmarktreformen - 81 Prozent von ihnen bezweifeln selbst auf längere Sicht einen positiven Effekt.

Artikel erschienen in DIE WELT am 26.02.2005

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